Hölle Hölle Hölle Hölle

Ich habe gerade Wolfgang Petry im Fernsehen gesehen. Ohne Bart, ohne Freundschaftsbänder.

Optisch irgendwie viel älter, aber er hat nicht gesungen, das war schon mal viel wert (Wolle Petry Fans mögen mich dafür hassen), die Übertragung hat mich an eine dunkle Nacht vor einigen Jahren erinnert.

Es war, glaube ich, 1997 und ich als Techno DJ viel unterwegs. An Sylvester waren wir in Bonn in der Biskuit Halle. So weit alles normal. Die Rückfahrt war mit dem Zug geplant und, naja, da fing alles an. Schnee, Eis, die Bahn hatte so Ihre Schwierigkeiten und lies uns erst mal einige Zeit am verträumten (und ungeheizten) Bonner HBF warten.

Irgendwann kann der Zug, fuhr auch los, kam aber viel zu spät am Umsteigeort in Andernach an. Kein Problem, es gibt ja Bahnhofskneipen dachten wir (ne muntere Gruppe von etwa 15 Leuten) und um sechs Uhr früh wir da bestimmt noch was los sein (und ich schwöre: In Andernach war sonst alles zu).

Die Bahnhofskneipe entpuppte sich als der traurigste Ort der Welt. Etwa sechs Heimatlose waren noch da, die hatten aber alle einen Liebling: Wolle Petry.

Der Anschlusszug fuhr erst um 8.00 und es waren zwei Stunden Hölle Hölle Hölle Hölle mit Non Stop Wolfgang Petry und seinem traurigem (aber dafür tanzendem)Chor. Trotz großzügigem Trinkgeld war es uns nicht möglich die Musik zu ändern.

Viel mehr meinte der Wirt wir wären doch so Techno Drogen Typen und wenn wir stänkern würden riefe er die Bullen. Weil’s saukalt war und wir sonst nirgendwo hin konnten haben wir uns, den sicheren Tod vor Ohren, dem Schicksal gefügt.

Naja, ich war jedenfalls recht froh dass es dann irgendwann acht war und wir mit blutenden Ohren aus dem unterirdischen Folterkeller raus konnten. Seit dem bekomme ich bei Wolle jedenfalls immer Panikattacken…

Über frank

mein name ist frank, ich bin im märz 73 geboren und lebe derzeit zusammen mit meinem hund nemo (offiziell bester hund der welt) bei LA im schönen niederbayern. ich bin geschieden, sehr sarkastisch und einge leute schwören dass ich die vorlage für doctor house gewesen sein muss. wer mich mal gefahrlos sehen will hat bei trockener witterung gute chancen im englischen garten in münchen. auf der grossen wiese zwischen seehaus und dem chinesischem turm tobt nemo mit anderen hunden und ich bin nie allzuweit entfernt.
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2 Antworten zu Hölle Hölle Hölle Hölle

  1. barbara sagt:

    er hat aber wirklich noch rechtzeitig aufgehört, ist er nicht schon 70 ? 😉
    Die 20 kg Freundschaftsbänder und seine Humba-Mitsing-Musik (ich gestehe, ich habe es auch getan) waren ja wirklich unerträglich :mrgreen:

  2. naselnuss sagt:

    Oh je, was für eine Folter! Aber was uns umbringt, macht uns stark. 😉

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